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Neuigkeiten zur „Magischen Nacht“

kulturnachtRechtzeitig zur Kulturnacht wird die mit Spenden finanzierte Schlossmühlenbrücke fertig sein: Besucher der „Magischen Nacht“ können über die neue Holzbrücke und den Meliorsdamm in die malerische Altstadt schlendern.
Im Zelt des Bürgerforums Steinernes Haus erwartet die Gäste nicht nur leckeres Fingerfood (Bettina Lindner Catering), sondern auch Wein aus Portugal und von den Azoren (Compiri Weinhandel). Dazu spielt der Folksänger Sebastian Barwinek auf. Mit seinen keltisch inspirierten Weisen und irischen Folksongs stimmt er auf die Nacht ein. Neben Wissenswertem zum Brückenbau präsentiert das Bürgerforum außerdem Fotoposter der schönsten Winkel der ehemaligen Residenzstadt. Im Wachthäuschen zeigt Axel Gallun eine Installation, die er eigens für die Kulturnacht gestaltet hat. Und mehr noch: Der Büdinger Künstler hat zehn kolorierte Zeichnungen der Altstadt angefertigt. Gemeinsam mit der Galeristin Sabine Uhdris stellt das Bürgerforum diese Zeichnungen um 21 Uhr in der Galerie Lo Studio Schlossgasse zweiundzwanzig vor. In einer Mappe mit dem Titel „Axel Galluns Büdingen“ werden sie als hochwertige Kunstdrucke zum Kauf angeboten. Handsigniert!
Auch Kinder kommen nicht zu kurz: Auf dem Meliorsdamm können sie Einmachgläser mit Transparentpapier bekleben. Bei Einbruch der Dunkelheit werden darin Teelichte entzündet. Dann verwandelt sich der Meliorsdamm in eine zauberhafte Lichtwiese.

Programm der Kulturnacht vom 19. auf den 20. Juli

Bau der Büdinger Schlossmühlenbrücke: Handwerkskunst und schweres Gerät auf dem Busparkplatz

Wer in jüngster Zeit am Büdinger Schlossmühlenparkplatz vorbeigekommen ist, mag sich gefragt haben, was dort gerade passiert: Wo sonst Reisebusse aus ganz Deutschland ihre Gäste auf den Platz ausspeien, standen tagelang einsame Bauzäune. Seit Anfang der Woche nun werden schwere Holzbalken zu einer Konstruktion zusammengefügt, die an Fachwerkbauten oder Dachstühle erinnert. Die Antwort: Auf dem großen Busparkplatz wird gerade die neue Schlossmühlenbrücke errichtet.

Sie wird von der Mühltorstraße auf den malerischen Meliorsdamm führen und vom 19.Juli an Fußgängern die Möglichkeit eröffnen, die stark befahrene Bundesstraße Richtung Vogelsberg zu umgehen. Bereits vor Jahren hatte das Bürgerforum erkannt, wie dringend an dieser Stelle eine Fußgängerbrücke gebraucht wird. Deshalb hatte der Vereinsvorstand dem Büdinger Fürstenhaus vorgeschlagen, die alte Pferdebrücke über den Seemenbach auf Vereinskosten instand zu setzen und der Öffentlichkeit zur Mitnutzung zur Verfügung zu stellen. Das Fürstenhaus reagierte zurückhaltend. Also beschloss das Bürgerforum, eine neue Holzbrücke zu bauen – unter der Federführung des erfahrenen Architekten Reinhold Melzer und mit breiter Unterstützung des Büdinger Stadtparlaments. Als im November des vergangenen Jahres die Baugenehmigung endlich vorlag, konnte der Verein loslegen.

Die Brückenteile, die in den letzten Wochen in der Zimmerei von Dieter Gottmann im nahen Bleichbach vorbereitet worden sind, werden seit Montag von Zimmerleuten aus der Region zusammengebaut. Immer wieder verweilen Neugierige am Bauzaun. Schließlich hat man nicht alle Tage Gelegenheit, Zimmermännern zu ebener Erde bei der Arbeit zuzuschauen. Außerdem ist es in der Tat etwas Besonderes mitzuerleben, wie aus den Balken innerhalb von wenig mehr als zwei Wochen ein handwerklich anspruchsvolles Holzbauwerk entsteht.

Etwa zeitgleich mit dem Start der Holzarbeiten auf dem Busparkplatz sind die Sandsteinkonsolen für die Schlossmühlenbrücke in die Steinmauern links und rechts des Seemenbachs eingepasst worden – und zwar zwei auf jeder Seite des Bachlaufs. Etwa 140 Kilogramm wiegt eine dieser Konsolen, die Baufachmann Franz Wenzel gemeinsam mit Edgar Pfeifer und einigen Helfern innerhalb weniger Tage in die Mauer einzementiert hat.

Das Bürgerforum rechnet fest damit, dass die Brücke bis zum 19. Juli in Betrieb genommen werden kann. „Es ist nicht auszuschließen, dass wir nach diesem Termin noch einige kleinere Arbeiten ausführen müssen. Aber am 19. Juli werden die Kulturnachtsbesucher über die Brücke in die Altstadt gehen können“, ist sich Bürgerforumschef Hubertus Protz sicher.

Viele Arbeiten hat das Bürgerforum Steinernes Haus in Eigenleistung erbracht: Die Mitglieder haben die Mauer links und rechts des Bachlaufs von Efeu und Gestrüpp befreit; in der Bleichenbacher Zimmerei wurde gemeinsam geschliffen und gehobelt. Und dann müssen die Handwerker auf dem Busparkplatz mit Speisen und Getränken versorgt werden.

Viele freiwillige Helfer packen ehrenamtlich an. Dennoch ist der Verein nach wie vor auf Geldspenden für den Bau der Brücke angewiesen. Das liegt auch an unvorhergesehenen Kosten: Erst am Dienstag dieser Woche musste Protz gemeinsam mit dem Architekten einen 55 Tonnen-Leihkran aus Gelnhausen-Höchst zur Baustelle beordern, um das mittlere Brückenteil mit seinen zwei Tonnen Gewicht auf ein Metallgerüst zu hieven.

1-55 Tonnen-Kran hebt 2 Tonnen-BrückenteilKran-Ballett

Erst anschließend konnten Dachdeckermeister Stefan Pracht, Zimmermann Ulrich Brög und die drei Gesellen der Grebenhainer Zimmerei Knöss weiterarbeiten. Eigentlich war geplant gewesen, das Brückenteil mit einem kleineren Kran zu heben. “Den hätte Stefan Pracht fast kostenfrei zur Verfügung stellen können. Leider hat das nicht geklappt: Der kleinere Kran hat das Zwei-Tonnen-Teil nicht hochheben können, ohne selbst abzuheben“, sagt Zimmermann Dieter Gottmann, unter dessen fachmännischer Aufsicht die Holzarbeiten ausgeführt werden. Auch für die drei Zimmergesellen aus Grebenhain ist der Brückenbau übrigens etwas Besonderes: In ihrer alltäglichen Arbeit restaurieren sie Kirchen und deren Dachstühle. „Es ist das erste Mal, dass wir etwas Neues bauen“, hat einer von ihnen dem Vereinsvorsitzenden Hubertus Protz am Mittwoch erzählt.

1-P1080721Dieter Gottmann

Spenden für den Brückenbau nimmt das Bürgerforum gern entgegen. Hier die Kontodaten: Sparkasse Oberhessen, Bankleitzahl 518 500 79, Kontonummer: 120 064 843. Alle Spender nehmen übrigens an einer Tombola teil. Verlost werden Fußballbücher in einem Gesamtwert von 800 Euro.