Im Oktober blühen im Garten Kölsch nicht nur Astern, sondern auch knallgelbe Sonnenbräute, pinkfarbene Schlangenköpfe und blauviolettes Patagonisches Eisenkraut: ein Augenschmaus für die Betrachter. Doch dazwischen will sich Unkraut breitmachen; manche Blüte ist schon abgeblüht. Hier und da liegt schon ein wenig totes Laub auf den Beeten.
Um die abwechslungsreiche Anlage in ihrer Pracht zu erhalten, trifft sich die Pflegegruppe des Gartens Kölsch alle zwei Wochen montagnachmittags. Dann wird gemeinsam Unkraut gejätet, Abgeblühtes zurückgeschnitten, Laub zusammengerecht und – ja, auch das: – Hundkot von Beeten, Rasen und Wegen entfernt. Bei all der Gartenarbeit bleibt freilich immer Zeit für ein Schwätzchen. Die Mitglieder der Pflegegruppe kennen sich: Viele von ihnen sind schon lange dabei.
Unter fachkundiger Leitung der Landschaftsarchitektin Anette Schött kümmern sich bis zu 25 ehrenamtliche Helfer von Anfang März bis Anfang November um die Pflege des öffentlichen Staudengartens. Tatkräftig unterstützt wird die Gruppe von den Mitarbeitern des Städtischen Bauhofs. Diese übernehmen das Rasenmähen und schneiden die Stauden im Winter stark zurück. Schött lobt die Mitarbeiter des Büdinger Bauhofs ausdrücklich: „Sie sind sehr kompetent, sehr motiviert – und gut ausgebildete Gärtner.“ Sie ist überzeugt: „Ein Grund, warum der Garten Kölsch sich über die vergangenen elf Jahre so großartig entwickelt hat, liegt darin, dass die Bauhof-Mitarbeiter und die ehrenamtlichen Helfer so gut Hand in Hand arbeiten.“
In seiner heutigen Form angelegt wurde der Garten Kölsch im Jahr 2003 – ganz im Sinne der Gartenphilosophie seiner ehemaligen Besitzerin Edith Kölsch. Diese habe eine Vorliebe für Stauden gehabt, erläutert Schött und ergänzt: „Das sind mehrjährige, ausdauernde und krautige Pflanzen. Stängel, Blätter und Blüten sterben in jedem Herbst ab. Die Wurzeln treiben im Frühjahr neu aus.“ Von Anfang an war der Garten Kölsch als ein Garten für die Bürger gedacht – und auch von Bürgern gepflegt werden. Schött: „Das gemeinsame Arbeiten schafft hohe Identifikation mit der Anlage und gewährleistet eine dauerhafte Pflege, die den Stadtsäckel– bis auf die Arbeiten der Bauhof-Mitarbeiter – finanziell wenig belastet.“
Seit seiner Eröffnung hat sich der Garten Kölsch zu einem Kleinod entwickelt, mit dem sich die Stadt schmücken kann. Vor allem in den Sommermonaten ist er ein Genuss für die Sinne. Nicht nur die Ruhebänke, sondern auch eine in diesem Jahr neu aufgestellte Liege aus Holz und Stahl lädt zum Verweilen ein.