Unter dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ findet am kommenden Sonntag, 13. September, der Tag des Offenen Denkmals statt. Deutschlandweit präsentieren sich mehr als 7700 Denkmale geschichtsinteressierten Gästen. In Büdingen wird der Verein „Bürgerforum Steinernes Haus – Förderkreis Altstadt Büdingen“ das Bollwerk und den Hexenturm für Besucher öffnen – und zwar von 11 Uhr bis 17 Uhr.
Das „Große Bollwerk“ entstand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts unter Graf Ludwig II. Das mächtige Bauwerk ist 20 Meter hoch und hat außen einen Durchmesser von 17 Metern, innen von acht Metern. Den Namen „Dicker Turm“ trägt das Bollwerk damit zu Recht. Der Hexenturm ist wesentlich früher entstanden – nämlich 1390 als Teil des Mauerrings um die Neustadt. Während der Hexenverfolgung im 16. Jahrhundert waren die Denunzierten und Angeklagten im Hexenturm eingekerkert – daher stammt auch sein Name. Die beiden Festungstürme sind über Kasematten miteinander verbunden. Wer also Bollwerk, Kasematten und Hexenturm besichtigen möchte, sollte sich die Gelegenheit am kommenden Sonntag nicht entgehen lassen.
Um 16 Uhr wird Dr. Klaus-Peter Decker, ehemaliger Leiter der Fürstlichen Archive in Birstein und Büdingen, eine Stadtführung anbieten – unter dem Titel „Die Sprache der Steine“. Bei einem Gang durch die Altstadt wird Dr. Klaus-Peter Decker Relikte des historischen Handwerks vorstellen, zum Beispiel Steinmetzzeichen, Hausmarken und „Spolien“. Die Führung beginnt am Marktbrunnen und führt über die Altstadt-Straße und die Schlossgasse zum Oberhof.
Sowohl der Eintritt in die Festungstürme als auch die Teilnahme an der Führung ist kostenfrei.